Eine Hörbiographie aus dem Raum der Namen
Vergessen Sie diesen Namen nicht!
Jakob Glatstein
geboren 1895 in Lublin, ermordet 1942 in Treblinka (VL)
Jakob Glatstein zog es nach einer traditionellen musikalischen Ausbildung in Lublin nach Warschau, wo er sich der sozialistischen Arbeiterpartei „Bund“ zuwandte und Musiklehrer wurde, um mittelose Jungen und Mädchen auszubilden. Er gründete und leitete den gemischten Chor der Jugendorganisation des „Bundes“, „die Tzukunft“, und hielt Vorträge bei kulturellen Veranstaltungen. Bald nach der Besetzung Warschaus durch deutsche Truppen und der Errichtung eines Ghettos starb seine Frau an Typhus. Jakob Glatstein kümmerte sich um seine kleine Tochter und seinen Sohn, dem eine vielversprechende Karriere als Pianist bevorstand. Ablenkung vom Ghettoalltag fand er in seiner Chorarbeit, zu dem auch ein Waisenkinderchor gehörte. Die SS ermordete Jakob Glatstein, ebenso wie seinen Sohn, wahrscheinlich noch im Jahr 1942 im Vernichtungslager Treblinka.
Jakob Glatstein studied music in Lublin bevor moving to Warsaw, where he became a teacher. He became involved with the Socialist Labour Party “Bund” and became a music teacher, working with underprivileged boys and girls. He founded and led the mixed choir of the “Bund” youth organization, “die Tzukunft“ – The future – and delivered lectures at cultural meetings. His wife died of typhoid fever soon after the occupation of Warsaw by German troops and the establishment of a ghetto. Jakob Glatstein took care of their young daughter and their son, who was on the verge of a promising career as a pianist. His work with the choir and an orphan’s chorus provided a distraction from everyday life in the ghetto. The SS murdered Jakob Glatstein and his son in the Treblinka extermination camp, most likely in 1942.