Raum der Dimensionen
Die Dimension des Holocaust in Europa
Im ersten Ausstellungsraum wird die europäische Dimension des Holocaust durch ein umlaufendes Band mit den jüdischen Opferzahlen aller Länder unter nationalsozialistischer Herrschaft (nach den Grenzen von 1937) und exemplarischen Zitaten aus Selbstzeugnissen Verfolgter (Briefe Verfolgter, Tagebucheintragungen) verdeutlicht.
Täter vernichten Hinweise auf die Ermordeten
Von den meisten der in die Vernichtung deportierten Menschen sind keine Spuren geblieben. Mehr als 6 Millionen Juden sind im nationalsozialistisch beherrschten Europa ermordet worden. Die Zahlen beruhen auf statistischen Erhebungen der damals zwanzig, heute achtundzwanzig europäischen Staaten, aus denen die Ermordeten stammten und auch auf Dokumenten der Täter. Auch diese Überlieferung ist lückenhaft. Mit Absicht haben die Täter Hinweise auf die Ermordeten und ihre Lebenszusammenhänge beseitigt; Dokumente sind zerstört worden oder im Krieg verloren gegangen.
Abschiedsbriefe vor dem Tode geschrieben
Nur wenige der ermordeten jüdischen Kinder, Frauen und Männer konnten Zeugnisse ihres persönlichen Leidens hinterlassen: entstanden in großer Not und teilweise in den letzten Augenblicken vor dem Tod geschrieben. Die Angehörigen und die Welt sollten erfahren, was mit ihnen geschah. Die oft nur in Bruchstücken erhaltenen Tagebücher, Abschiedsbriefe oder Notizen werfen heute Schlaglichter auf ihre Erfahrungen, Gefühle und ihr Handeln angesichts von Gewalt und tödlicher Bedrohung.