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01. Okt. 2016: Lea Rosh erhält den Verdienstorden des Landes Berlin

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat im Roten Rathaus die Verdienstorden des Landes Berlin verliehen. 

"Ich freue mich, am Berliner Verfassungstag Bürgerinnen und Bürger ehren zu dürfen, die sich in herausragender Weise um unsere Stadt verdient gemacht haben", sagte Müller in seiner Ansprache.Die ausgezeichneten Persönlichkeiten zeigten, was unsere Gesellschaft ausmache: Empathie und Engagement.

Zu den zehn Geehrten gehörte auch Publizistin Lea Rosh, die Initiatorin des Holocaust-Denkmals und unsere Vorstandsvorsitzende vom Förderkreis Denkmalfür die ermordeten Juden Europas e.V.  Sie hatte gleich doppelt Grund zu feiern, denn sie feierte heute einen runden Geburtstag.

„Es kommt nicht oft vor, dass ich zu Verleihung des Berliner Landesordens gleich doppelt gratulieren kann. Bei Lea Rosh ist das der Fall. Sie feiert nämlich heute auch einen runden Geburtstag. Deshalb von dieser Stelle: Herzlichen Glückwunsch, liebe Lea Rosh. Wir alle wünschen Ihnen im neuen Lebensjahr Glück, Gesundheit und Erfolg" so der Regierende Bürgermeister.

Weiterhin sagte er in seiner Rede: "Gut elf Jahre ist es her, dass das Denkmal für die ermordeten Juden Europas eingeweiht wurde. Seither behauptet es seinen Platz in der Nachbarschaft von Brandenburger Tor und Reichstag mit einer Selbstverständlichkeit, die damals nicht zu erwarten war. Was ist nicht debattiert, ja gestritten worden? Was gab es nicht für Widerstände und Ängste, selbst aus der Mitte der Gesellschaft? Lea Rosh, die gemeinsam mit dem Historiker Eberhard Jäckel den Bau des Denkmals angeregt und in zähem Ringen erfolgreich durchgesetzt hat, musste auf diesem langen Weg eine Menge einstecken – nicht nur Kritik, auch persönliche Anfeindungen. Doch sie hat sich zum Glück nicht beirren lassen.
Wenn man ihren Lebensweg betrachtet, dann merkt man, dass sich ihre Energie tiefen Überzeugungen verdankt. Sie war die erste Frau, die im Fernsehen ein Politmagazin moderierte. Und sie hat Themen angefasst, die sie für wichtig hielt, mit denen man aber nicht unbedingt die Karriere förderte. So hat sich Lea Rosh früh schon für die Aufarbeitung des Nationalsozialismus engagiert. Sie nannte in ihren Fernseharbeiten die Täter beim Namen und ergriff entschieden Partei für die Opfer – für Juden, Zwangsarbeiter, für Sinti und Roma. Dafür hat sie zahlreiche Auszeichnungen erhalten.Berlin dankt Ihnen, liebe Lea Rosh, für Ihr Engagement zugunsten einer lebendigen Erinnerungskultur. Ich freue mich, Ihnen nun den Verdienstorden des Landes Berlin zu überreichen."

Weitere Verdienstorden erhielten die Holocaust Überlebende Margot Friedländer, Tierschützer Wolfgang Apel, die Moderatorin und Schauspielerin Mo Asumang, Michael Ballhaus, Brigitte Kupferschmidt, Udo Marin, Kaweh Niroomand, Fetsum Sebhat sowie der israelisch-arabische Psychologe Ahmad Mansour.

1 Reihe vorn: Die Preisträger des Verdienstordens des Landes Berlin. (© cmcc_Daniela Herzig)
Lea Rosh während der Verleihung des Verdienstordens.(© cmcc_Daniela Herzig)
vlnr:_Michael Müller, Magrot Friedländer, Lea Rosh und Mo Ausmang (© cmcc_Daniela Herzig)
Lea Rosh empfängt des Verdienstorden des Landes Berlin vom Regierenden Bürgermeister Michael Müller. (© cmcc_Daniela Herzig)
Nach der Verleihung des Verdienstordens des Landes Berlin auf der Bühne. (© cmcc_Daniela Herzig)