Dienstag, 24. Sept. 2019: "Im Exil seit der Geburt". Leben und Werk des Exilautors Walter Mehring (1896-1981)
Der Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas e. V. lädt Sie zu einer Veranstaltung im Rahmen der Themenreihe „Weltweites Exil“ herzlich ein:
"Staatenlos im Nirgendwo, Nationalität: die Bohème, im Exil seit der Geburt im Jahre 1896", so charakterisierte sich Walter Mehring einmal selbst. Der Dadaist, Kabarett- dichter, Mitarbeiter von "Sturm" und "Weltbühne", war einer der großen Satiriker der Weimarer Republik, dessen schonungslose Texte Spießertum und Nationalismus entlarvten und schon früh vor Antisemitismus und Rechtsextremismus warnten. Seine neuartige Lyrik, in der er Berliner Jargon und Slang, Elemente aus Schlager, Volkslied und Kinderreim sowie als Erster auch Jazzrhythmen verwandte, steht gleichrangig neben der von Tucholsky, Ringelnatz, Brecht oder Erich Kästner. Im Verlauf des Exils nahmen bei Mehring die eher resignativen, melancholischen Töne zu. Er starb 1981 vergessen und verbittert in Zürich. Zu einer umfassenden Wiederentdeckung dieses Prototyps eines heimatlosen Exilschriftstellers ist es bis heute nicht gekommen.
Begrüßung: Lea Rosh – Vorsitzende Förderkreis Denkmal e. V.
Vortrag: Thomas Schumann – Verleger von Edition Memoria
Lesung: Claus-Dieter Fröhlich - Sprecher
Wo: “Coupé“-Theater, Hohenzollerndamm 177 – 10713 Berlin-Wilmersdorf
Einlass: 18.00 Uhr, Beginn 19.00 Uhr
Die Veranstaltungsreihe wird unterstützt von:
Dr. Felix Klein, Antisemitismus-Beauftragter der Bundesregierung
Gefördert durch: PFIZER -> mehr zur Veranstaltungsreihe