Programmübersicht 2010 zur Ausstellung und Jubiläumsjahr - "5 Jahre Denkmal - 20 Jahre Förderkreis. Was eine Bürgerinitiative bewegen kann"

Ausstellung und Jubiläumsjahr - "5 Jahre Denkmal - 20 Jahre Förderkreis. Was eine Bürgerinitiative bewegen kann": In acht Kapiteln unterteilt wird die Ausstellung die Geschichte des Denkmals von der Idee über die Umsetzung bis zur kontinuierlichen Vollendung im Raum der Namen aufgezeigt. [...Bilder zur Ausstellung]   
Monatliche Veranstaltungen in den Räumlichkeiten der Ausstellung werden die Thematik vertiefen. 
Veranstaltungsort:
Direkt im Ausstellungspavillon, Cora-Berliner-Straße 2, 10117 Berlin-Mitte. 1. Stock. (gegenüber Eingang Ort der Information am Holocaust-Denkmal

Veranstaltungen 2011

26. Januar 2011: Der Förderkreis veranstaltete zusammen mit der italienischen Botschaft eine Diskussionsveranstaltung. Der italienische Architekt Luca Zevi stellte seinen preisgekrönten Entwurf eines Shoa-Museums in Rom vor. Unter dem Titel „Kann man mit Steinen Erinnerung wach halten“ diskutieren Yoram David (Dirigent Tel Aviv/Rom), Dan Diner (Historiker Leipzig/Tel Aviv) und Uwe Neumärker (Stiftung Denkmal). Moderation: Lea Rosh.

Begrüßung: S.E. der Botschafter Italiens, Michele Valensise und Angelo Bolaffi, Direktor des italienischen Kultur-Instituts Berlin.
Hier der Einladungs-Flyer als Download.

 

14. Februar 2011: Zum 50. Todestag von Werner Richard Heymann („Das gibt’s nur einmal“, „Liebling, mein Herz lässt dich grüssen“, „Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines bisschen Glück“) erzählt seine Tochter, Elisabeth Trautwein-Heymann, über ihren Vater, Scarlett O’, Jürgen Ehle und Matthias Binner singen und spielen seine Lieder.

Beginn:  jeweils um 19.00 h direkt im Ausstellungspavillon.
Eintritt frei, Spenden erwünscht. Herzlichen Dank

16.12.2010: Ein Benefiz-Konzert

16.12.2010: Ein Benefiz-Konzert mit Musik von Haydn und Händel zu Gunsten eines Waisenhauses für bulgarische Kinder.

Veranstaltungsort: Direkt im Ausstellungspavillon
Beginn: 19.00 h

November Veranstaltungen

Dienstag, 16. November 2010, um 19.00 Uhr: Präsentation des kurz vor seiner Fertigstellung stehenden Museums für die Geschichte der polnischen Juden in Warschau

Der Förderkreis „Denkmal für die ermordenten Juden Europas e.V.“ und der Verein zur Förderung des Museums für jüdische Geschichte in Polen e.V. (Bonn) laden ein zu einer Präsentation des kurz vor seiner Fertigstellung stehenden Museums für die Geschichte der polnischen Juden in Warschau.

Begrüßung: 
Lea Rosh / Berlin, Vorsitzende Förderkreis e.V.                    
Dr. h.c. Josef Thesing / Bonn, Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Warschauer Museums e.V,

Grußwort:   

Dr. Marek Prawda, Botschafter der Republik Polen in Deutschland Download des Grusswortes von Agnieszka Walter-Drop, Gesandte der Botschaft der Republik Polen, die im Namen und Auftrag des Botschafters das Grusswort sprach.

Filmvorführung (ca. 15 Minuten)

Kurzvortrag:
Politische Entstehungsgeschichte des Museumsprojektes. Dr. Marian Turski, Präsident des Museumsrates, Vorsitzender des Vereins des Jüdisch-Historischen Instituts in Polen

Kurzvortrag:
Konzeption, Architektur und Stand der Verwirklichung des Museums Jerzy Halbersztadt, Leiter des Aufbauteams / Direktor des Museums

Diskussion:   Moderation Dr. Helmut Frick

Im August 1994 hatten Vertreter des Jüdisch-Historischen Instituts in Warschau an Bundespräsident Roman Herzog die Idee eines Museums für die Geschichte der polnischen Juden herangetragen. Dieser sagte Unterstützung zu und übernahm die Schirmherrschaft über einen deutschen Förderverein. Das Projekt sollte nicht nur die Erinnerung an die Ermordung der polnischen Juden umfassen, vielmehr ein „erzählendes Museum“ werden, das die mehr als tausendjährige Kultur der Juden in Polen mit modernen Methoden und Inhalten darstellt. 2005 gewannen die finnischen Architekten Rainer Mahlmäki / Ilmani Lahdelma u.a. in Konkurrenz zu David Chipperfield, Peter Eisenman, Daniel Libeskind und Gesine Weinmiller einen internationalen Wettbewerb. 2012 wird das Museum seine Tore öffnen.

Eintritt frei, Spenden sind gerne willkommen. Herzlichen Dank!

Gelaufene Veranstaltungen von Juli - Okt. 2010

Sonntag 10. Oktober 2010 um 19 Uhr: Kammerkonzert mit Werken von Ilse Weber

Der Förderkreis „Denkmal für die ermordenten Juden Europas e.V.“ und Musica Reanimata e.V. "Verein zur Wiederentdeckung NS-Verfolgter Komponisten und ihrer Werke" laden herzlich zum Kammerkonzert mit Werken von Ilse Weber ein.

 

Lieder und Texte von Ilse Weber (1903 – 1944)

Solisten: Maria Thomaschke (Alt und Rezitation), Andreas Jocksch (Bariton und Rezitation), Kathrin Redlich (Gitarre), Timofej Sattarov (Bajan), Volker Suhre (Kontrabass), Winfried Radeke (Arrangement, Cembalo und Moderation)

Begrüßung: Lea Rosh, Vorsitzende des Förderkreises e.V., Dr. Gottfried Eberle, 2. Vorsitzender von Musica Reanimata e.V.

Musikalische Einführung: Winfried Radeke, Gründer und ehemaliger Leiter der Neuköllner Oper, Berlin

Die Schriftstellerin und Komponistin Ilse Weber, geb. Herlinger, wurde am 11. Januar 1903 bei Mährisch-Ostrau geboren. Sie entstammte einer tschechisch-jüdischen Familie. Im Februar 1942 wurde sie von Prag in das KZ Theresienstadt deportiert. Dort arbeitete sie als Oberschwester in der Kinderkrankenstube. Am 6. Oktober 1944 wurde sie in Auschwitz ermordet.

Eintritt frei, Spenden sind gerne willkommen. Herzlichen Dank.

 

Dienstag 21. September 2010: Filmvorführung "Tod auf Raten"

Veranstaltungsablauf:

18 Uhr: Gespräch Lea Rosh mit Ilona Ziok / Autorin und Regisseurin zu Film und Person von Fritz Bauer Generalstaatsanwalt in Hessen und Ankläger der Auschwitzprozesse 1963-1965

Sonder-Filmvorführung: „Tod auf Raten“

20 Uhr: Gespräch mit Prof. Dr. Ingo Müller/ Jurist/ Autor: „Furchtbare Juristen“; Fragen des Publikums

Fritz Bauer, 1903 in Stuttgart geboren, promovierter Jurist mit besten Examina, entstammte einer jüdischen Familie. Er trat in den 20iger Jahren in die SPD ein. Nach 1933 kam er ins KZ. Er floh nach Dänemark, dann nach Schweden. Seine Eltern konnte er in letzter Minute nach Schweden holen. Nach dem Krieg war er zunächst Generalstaatsanwalt in Braunschweig, dann in Hessen. In einem politischen Klima von Wegsehen und Vertuschen der Naziverbrechen betrieb Bauer Aufklärung und juristische Richtigstellungen. Er leitete als Generalstaatsanwalt den Frankfurter Auschwitzprozess 1963 – 65 und rehabilitierte u.a. die Widerstandskämpfer vom 20. Juli 1944. Ohne Bauer wäre die Ergreifung von Adolf Eichmann in Brasilien 1960 nicht möglich gewesen. Er war ohne Zweifel einer der eindrucksvollsten und wichtigsten Juristen des 20. Jahrhunderts. Sein plötzlicher Tod am 30. Juni 1968 gab Rätsel auf und riss eine nicht zu schließende Lücke.

Ilona Ziok befragte Freunde, Verwandte, Mitstreiter, erzählt von Bauers mutigem Kampf für Gerechtigkeit und zeichnet ein eindrucksvolles Portrait der Person und der Zeit seines Kampfes.

Eintritt frei, Spenden erwünscht. Herzlichen Dank!

 

29. Juli: Dokumentarfilm und Gespräch mit Michael Verhoeven

17 Uhr: Filmvorführung: „Menschliches Versagen“. Deutsche verwerten jüdische Nachbarn

19 Uhr: Gespräch Lea Rosh mit Michael Verhoeven/ Regisseur, Prof. Dr. Wolfgang Dreßen/ Historiker

Die Nachbarn wussten, dass die Wäsche aus dem Schrank der deportierten Familie stammte. Sie wussten auch, dass diese Familie nicht zurückkehren würde, um Rechenschaft zu verlangen. Nahezu jede „ausgebombte“ Familie saß an einem Tisch, der aus dem Besitz ehemaliger jüdischer Nachbarn stammte oder aus Wohnungen der Juden im besetzten Europa herangeschafft worden war. Auch in diesen Fällen wurde offen dokumentiert, dass es sich um das Vermögen „des Juden/der Jüdin“ handelte, wie es in den Rechnungsvordrucken hieß (…) Die Menschen, die an den ersteigerten Tischen saßen, wussten, dass diese zuvor Juden gehört hatten und die früheren Eigentümer deportiert worden waren (Wolfgang Dreßen)

Eintritt frei, Spenden willkommen. Herzlichen Dank!Veranstaltungsort: Im "Ort der Information" direkt unter dem Stelenfeld. Cora-Berliner-Straße, 10117 Berlin-Mitte.  

 

12. Juli, 19 Uhr im Ausstellungspavillon:

Lesung und Gespräch  mit:
Margot Friedländer
undKulturstaatssekretär André Schmitz

Moderation: Lea Rosh 

„Versuche, Dein Leben zu machen - Als Jüdin versteckt in Berlin“

Als sich die 21-jährige Margot am Mittag des 20. Januar 1943 mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Ralph treffen will, um die Flucht vor der GESTAPO aus Berlin vorzubereiten, erfährt sie, dass ihr Bruder kurz zuvor abgeholt wurde. Und auch die Mutter erscheint nicht – sie hinterlässt ihrer Tochter folgende Botschaft: „Ich gehe mit Ralph, wohin auch immer das sein mag. Versuche, Dein Leben zu machen“.

Margot beschließt, unterzutauchen; sie färbt sich die Haare rot und lässt ihre Nase operieren, um nicht als Jüdin aufzufallen. Fünfzehn Monate dauert das Leben im Untergrund, bei Helfern, die nicht alle selbstlos handeln. Mehrfach entkommt sie der GESTAPO nur um Haaresbreite. Dann geht sie jüdischen „Greifern“ in die Falle – sie wird nach Theresienstadt deportiert und überlebt mit Glück.

Margot Friedländer emigrierte 1946 in die USA. Heute, 60 Jahre später, erzählt sie ihre Geschichte, eine dramatische Geschichte von Hoffnung und Verrat, von Zivilcourage inmitten des Terrors und vom unbedingten Willen zu überleben …(Rowohlt Berlin). Vor 2 Jahren kehrte sie nach Berlin zurück.

Vorporgramm zur Ausstellung

Kani Alavi malt Bilder vom Denkmal. Besucher sind herzlich eingeladen, ihm beim Malen über die Schulter zu schauen.

Zeitraum:                 3. März – Mitte/Ende April 2010
Öffnungszeiten:       Dienstag – Freitag 13.00 – 16.00 Uhr

Ausstellungort:
       Pavillon Cora-Berliner-Strasse 2 

Im Rahmen des Vorprogramms sind außerdem noch ein musikalischer Abend mit jüdischen Liedern sowie eine Diskussionsveranstaltung geplant, über die wir rechtzeitig informieren.

Zu Kani Alavi:
Kani Alavi ist Maler, Galerist, Grafiker und Mitinitiator der Künstlerinitiative East Side Gallery e.V.. Er wurde 1955 im Iran geboren und lebt seit 30 Jahren in Berlin, wo er in den achtziger Jahren Meisterschüler an der Hochschule der Künste war. Mittlerweile unterhält er eine Galerie in Neukölln und lebt und arbeitet in seinem Atelier am Mehringdamm. Seine Motive sind: Bilder von Berlin, Bilder vom geteilten Berlin/Mauerbilder, Landschaften, Blumen. Weitere Infos gibt es auf seiner Homepage: www.kani-alavi.de

Warum malt Kani Alavi Bilder vom Denkmal?
Kani Alavi setzt sich schon immer für die Zusammenführung von Kulturen und Völkern und für die Einhaltung von Menschenrechten ein. Er hat zur Zeit der Teilung Berlins zahlreiche Bilder von der Mauer gemalt, in denen er die menschenunwürdige Situation im geteilten Deutschland auf seine Weise verarbeitet hat. Auch das Denkmal ist nicht nur Ort der Erinnerung und Mahnung an die Verbrechen des Nationalsozialismus, sondern gleichzeitig Begegnungsstätte für Menschen aller Kulturen und Nationen. Kani Alavi versucht in seinen Bildern die Atmosphäre des Denkmals und die Reaktionen seiner Besucher einzufangen und leistet damit einen künstlerischen Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung.